Seniorenbeirat: Busverkehre in Henstedt-Ulzburg endlich ausbauen.

Ziel der Politik ist es, Verbesserungen des innerörtlichen Busverkehrs zu erreichen und dadurch auch den Anteil des Individualverkehrs in Henstedt-Ulzburg zu senken.
Diese Forderung gibt es seit Vorlage des Verkehrstrukturkonzeptes in 2014.

Seit Anfang 2017 wurde über Fördermöglichkeiten für ergänzende Gutachten und letztlich über die Gutachten über die Machbarkeit und Umsetzung des politischen Beschlusses selbst beraten und „gestritten“. Nicht in der Politik, die sich im Wesentlichen beim Ausbau des innerörtlichen Busverkehrs einig ist, sondern letztlich um die Qualität der gelieferten Gutachten. Die Politik ist der Auffassung, dass das derzeitige örtliche ÖPNV-Angebot nicht bedarfsgerecht ist und weiter ausgebaut werden sollte.

Der Planungs- und Bauausschuss hat am 01.04.2019 nach erneuter Vorlage des Gutachtens (https://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp) einstimmig beschlossen,

  1. Der vorliegende Bericht erfordert eine weitere konzeptionelle Bearbeitung durch Politik und Verwaltung.
  2. Für ein erfolgversprechendes Konzept des ÖPNV der Zukunft in Henstedt-Ulzburg sieht der Ausschuss eine Kombination von Buslinien und individualisiertem on demand Busverkehr als Grundlage.
  3. Der Ausschuss bittet die Verwaltung hierzu um eine Vorstellung des ioki Projektes (https://vhhbus.de/ioki-hamburg/), entweder im Planungs- und Bauausschuss oder durch einen Außentermin des Ausschusses.
  4. Parallel wird ein „Workshop ÖPNV“ zum Bericht eingerichtet, der auf Basis der Version 2 einen Vorschlag für eine Streckenführung erarbeiten soll. Pro Fraktion sind bis zu 2 Mitglieder sowie entsprechende Vertreter der Verwaltung vorgesehen. Die Einladung erfolgt durch den Ausschussvorsitzenden.
  5. In die laufenden Aktivitäten soll eine enge Einbindung des Kreises (Kreisverwaltung, SVG) erfolgen.

Seit dem 1. April 2019 hat die Verwaltung – und leider auch der Ausschussvorsitzende – bzgl. der Punkte 3,4 und 5 nichts unternommen.!
Schon wieder sind 3 Monate vergangen. So vergeht dann Monat um Monat.

Jetzt hat aber dankenswerterweise der Seniorenbeirat das Heft in die Hand genommen und für Informationen zum Thema individualisiertem on demand Busverkehr gesorgt. Dafür unseren Dank.

Auf Einladung des Seniorenbeirats mit dem Thema „Bedarfsbus“ hat Frau Mascha Brost, Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, über ihr Ergebnis eines individualisiertem on demand Busverkehr in Schorndorf berichtet. Anschließend berichtete ein Vertreter des VHH über ein neues öffentliches „On Demand Angebot“ in den Testgebieten in Hamburg Lurup und Osdorf. (ioki Projekt).

Daran schloss sich eine rege Diskussion an, an der sich auch Claudius Mozer von der SVG, die den Kreis Segeberg in diesen Fragen beraten, beteiligte. Herr Mozer zeigte seine Sympathie für einen individualisiertem on demand Busverkehr als Ergänzung zu den Busstrecken in H-U.
Er wies allerdings auf erhöhte Kosten hin, die natürlich genau berechnet werden müssen. Die Frage, wer welche Kosten zu tragen hätte (Eigenanteil der Fahrgäste, Kreiszuschüsse und/ oder Gemeinde, Fördermittel ?) sei offen und auch mit der Segeberger Kreispolitik abzusprechen.

Kurt Göttsch, Fraktionssprecher der Grünen in der Gemeindevertretung, erklärte dazu: „Die Ausbaukosten und Sanierungskosten für die Straßen muss (überwiegend) die Gemeinde zahlen, die Kosten kennt man. Leider gibt es keine umfassende Betrachtung der Gesamtkosten des Individualverkehrs im Ort. Leider werden weitere Kosten der Fahrzeugnutzung nicht betrachtet. Dazu zählen, Umweltbelastungen, gesundheitliche Schäden durch Lärmimmissionen, Kosten der Staubbildungen etc. Deswegen ist ein Vergleich mit den Kosten des ÖPNV und für eine Ausweitung der Busverkehre (Streckenausbau, Taktzeiten etc.) nur schwer möglich. Die Kosten des Ausbaus des ÖPNV werden oft als „zu teuer“ bezeichnet. Obwohl – wie beschrieben – eine Gesamtkostenbetrachtung nicht vorliegt. Natürlich muss auch die Politik bereit sein, mehr Geld in den Ausbau des ÖPNV zu investieren. Sonst geht nicht einmal eine moderate Verkehrswende auf.“

Erfreulich war die Beteiligung an der Veranstaltung, etwa 40 Teilnehmer*innen forderten jetzt endlich verbesserte Busverkehre in Henstedt-Ulzburg.

Die anwesenden Politiker der Grünen, CDU, BFB und SPD (die FDP war erneut nicht anwesend) sind sich einig, dass die Diskussion auch mit dem SVG und dem Kreis – auch bezüglich der Kosten – zügig fortgesetzt werden muss.

Dazu muss aber der entsprechende Arbeitskreis (und dann auch mit Herrn Mozer,SVG) eingeladen werden, damit wir endlich mit einem der wichtigsten Themen aus dem Verkehrsgutachten vorankommen.

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