Mit der Mehrheit von CDU, BFB und FDP beschloss der Planungsausschuss Anfang Dezember auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr den Bau von zwei großen Unterkünften für jeweils 100 Menschen. Eine dieser Unterkünfte soll im Kiefernweg, zwischen Ulzburg-Süd und dem Ortsteil Rhen, gebaut werden und eine weitere im Gewerbegebiet Nord, in der Nähe der Fun Arena.

Dieses Konzept lehnen wir Bündnis 90/Die Grünen ausdrücklich ab. Wir sind davon überzeugt, dass Integration in kleinen Einheiten und inmitten der Bevölkerung sehr viel sinnvoller und erfolgreicher ist. So hat die Verwaltung es bisher gut geschafft, alle Geflüchteten dezentral in überwiegend kleinen Einheiten unterzubringen und somit auch einen wichtigen Schritt in Richtung Integration getan. Dieses wurde zusätzlich von vielen freiwillig Helfenden in der Gemeinde sehr gut unterstützt.

Wir haben bisher alle Bemühungen der Verwaltung auf dezentrale Unterbringung befürwortet und fordern weiterhin die Unterbringung von Geflüchteten in Einheiten mit maximal 40 Betten. Nur so können die Herausforderungen, die entstehen, wenn Menschen unterschiedlicher Herkunft auf engstem Raum mit traumatischen Erlebnissen, Ängsten und Sorgen um ihre Angehörigen in den Heimatländern zusammenleben, nachhaltig im Griff behalten werden

Im Antrag der drei konservativem Fraktionen heißt es allerdings: „Integration findet erst nach Verlassen der Unterkünfte statt.“ Eine ignorante verbale Ohrfeige in Richtung der Menschen, die bei uns Schutz und Zuversicht suchen.

Die Begründung, dass Geld und Zeit gespart wird, indem große Einheiten gebaut und bewirtschaftet werden, können wir nicht nachvollziehen. Die Kosten und Probleme, die im Nachgang dieser Entscheidung entstehen, werden um ein Vielfaches höher sein als die eingesparten Gelder.

Besonders Familien und (Schul-)Kinder werden darunter leiden. Es ist laut und es gibt kaum Rückzugsmöglichkeiten. Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland ohnehin schon benachteiligt (siehe aktuellePISA-Studie) und in einem Umfeld der Massenunterkünfte wird ihnen ein erfolgreicher Schulstart zusätzlich massiv erschwert.

Pressekontakt:
Doris Dosdahl
Fraktionsvorsitzende
Bündnis 90/Die Grünen
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