Die Instandsetzung der Wilstedter Straße, die nun seit über 10 Jahren für Diskussionsstoff in der Henstedt-Ulzburger Politik macht, hat mit dem Beschluss im Planungs- & Bauausschuss am 20. März 2023 einen großen Schritt gemacht. Einstimmig beschlossen alle Fraktionen die Durchführung der durch den Wege-Zweckverband des Kreises Segeberg vorgestellten Ausbaupläne. Für die GRÜNEN war die Zustimmung zwar notwendig, aber mit erheblichen Schmerzen verbunden.
„Die Wilstedter Straße ist eine der berühmtesten Schlaglochpisten Henstedt-Ulzburgs, sodass hier dringend etwas getan werden musste.“, sagt Verena Grützbach, die für die GRÜNEN im zuständigen Ausschuss sitzt. „Neben der Erneuerung der Fahrbahndecke freuen wir uns dabei vor allem, dass die Ausbaupläne Fahrradschutzstreifen, Maßnahmen zur Barrierefreiheit an Bushaltestellen und eine Ersatzpflanzung von Bäumen und Knicks auf unserem Gemeindegebiet enthalten.“ Ebenfalls konnte auf Drängen der Fraktion erreicht werden, dass finanzielle Ausgleichszahlungen für gefällte Bäume neuen Baumpflanzungen innerhalb der Gemeinde Henstedt-Ulzburg zugute kommen.
Ein Blick in das Wahlprogramm der Henstedt-Ulzburger GRÜNEN verrät, wieso sich die Politiker:innen mit der Zustimmung zum Ausbau trotz dieser Erfolge sehr schwer getan haben. Grützbach dazu: „Mit dem Wegfall von Tempo 30 und den verkehrsberuhigenden Maßnahmen sehen wir zukünftig erhebliche Gefahren für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, die auf dem Schul- oder Einkaufsweg versuchen, die Wilstedter Straße zu überqueren.“ Neben dem Fortbestand der Geschwindigkeitsreduzierung hätten sich die GRÜNEN daher gewünscht, dass Querungshilfen und eine befestigter Radfahrbahn eine gleichberechtigte Nutzung der Wilstedter Straße für alle Verlehrsteilnehmer:innen sicherstellen.
Wie diese Ziele trotzdem noch erreicht werden sollen, haben GRÜNEN allerdings auch schon skizziert. Dabei setzen sie neben der Unterstützung der im Ausschuss bereits avisierten verkehrsrechtlichen Untersuchung auf einen erneuten Versuch, dem „Bündnis für lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beizutreten. Dadurch erhoffen sich die Politiker:innen, durch die flexible Festlegung von Höchstgeschwindigkeiten die Grundlagen schaffen zu können, um Gleichberechtigung für Fuß, Fahrrad, Rollstuhl und Auto ernsthaft umzusetzen. Gleichzeitig betonen GRÜNEN, dass ihnen bewusst sei, dass diese Maßnahmen erst in einigen Jahren Früchte tragen können. Um die Sorgen und Nöte der Henstedt-Ulzburger Bürger:innen auch heute schon ernst zu nehmen, fordern sie daher gleichzeitig Bürgervorsteher Henry Danielsky auf, sein in der Presse getroffene Aussage wahr zu machen und noch vor der Kommunalwahl 2023 eine öffentliche Einwohner:innenversammlung zur Wilstedter Straße einzuberufen. Hauke Welp, Vorsitzender der Henstedt-Ulzburger GRÜNEN, dazu: „Unsere GRÜNE Politik und unser Wahlprogramm basieren darauf, dass wir den Austausch mit allen Henstedt-Ulzburger:innen fördern und fordern. Wir unterstützen die Forderung nach einer Einwohner:innenversammlung, die im letzten Planungs- & Bauausschuss aufgebracht wurde, daher deutlich und müssen notfalls selbst die Initiative ergreifen.“
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